Erklärung
Ein wesentlicher Baustein der modernen kardiologischen Untersuchungsmethoden ist die Herzkatheteruntersuchung, die Diagnostik und Therapie in einem Untersuchungsgang beinhalten kann. Besonderen Stellenwert hat bei uns dabei die sogenannte minimal invasive Herzkathetertechnik über die Arterie am Handgelenk. Diese schonende Verfahrensweise eignet sich besonders für die ambulante Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung.
Diagnostik
Im diagnostischen Teil der Untersuchung werden die Herzkranzgefäße mit einem dünnen Katheter sondiert und mit Röntgenkontrastmittel gefüllt. Der ganze Vorgang wird als Videofilm über eine Röntgenanlage aufgenommen. Unser Herzkatheterlabor verfügt über eine Röntgenanlage der neuesten Generation, mit der es durch digitales Bildmanagement möglich ist, die Strahlenbelastung des Patienten um bis zu 50% zu reduzieren.
Sollte die Beurteilung dieser Koronarangiographie-Filme noch keine sichere Bewertung von dargestellten Herzkranzgefäßverengungen erlauben, so kann der untersuchende Arzt noch auf zwei weitere diagnostische Techniken zurückgreifen, die unser Herzkatheterlabor vorhält: Er kann erstens eine sehr kleine Ultraschallsonde in das Herzkranzgefäß einführen (intravaskulärer Ultraschall, IVUS) und damit die genaue Feinstruktur des Herzkranzgefäßes und der vorhandenen Verengungen untersuchen. Oder er kann zweitens einen speziellen kleinen Drucksensor im Herzkranzgefäß vor und hinter der Verengung positionieren, und durch den Verlauf der Druckmessungen die Bedeutung der Engstelle genau bestimmen. Durch denn sinnvollen Einsatz dieser Technik können unnötige Stentimplantationen vermieden werden.
Behandlung
Hat der diagnostische Teil der Herzkatheteruntersuchung eine bedeutsame Engstelle ergeben, so ist es in den meisten Fällen sinnvoll, diese Stenose auch unmittelbar in der gleichen Sitzung zu behandeln. Auch hier gilt es, unter der Vielzahl an möglichen Methoden die für Sie persönlich am besten passende auszusuchen. Dazu stehen dem untersuchenden Kardiologen neben den üblichen Routineverfahren wie Ballondilatation (beschichtet und unbeschichtet) und Stentimplantation (beschichtet und unbeschichtet) auch die sog. Rotablation zur Verfügung. Dabei wird ein sehr kleiner, diamantenbesetzter Fräskopf in das Herzkranzgefäß eingebracht, der dann mit hoher Umdrehungszahl die Engstelle eröffnet. Diese Technik kommt vor allem bei hart verkalkten Engstellen zum Einsatz, die mit den üblichen Ballonen nicht aufgedehnt werden können.